40 Tage ohne …

Claudia Huhn Blogbild

Heute beginnt die Fastenzeit, denn heute ist Aschermittwoch. 40 Tage lang sollen sich Christen auf Ostern vorbereiten. Schon längst hat die Fastenzeit aber auch in das Leben vieler Einzug gehalten, unabhängig von Glaube, Religion und Kirche. Ist der Ursprung der Fastenzeit traditionell katholisch, gibt es ein Pendant in der evangelischen Kirche: 40 Tage ohne. Gemeint ist der bewußte Verzicht auf etwas, dass nicht ganz leicht fällt. Wer mich kennt, der weiß, auf Bier könnte ich unglaublich einfach verzichten, denn Bier trinke ich quasi nie. Darum geht es aber nicht. So habe ich mir über die Jahre einige Aspekte rausgepickt, deren Verzicht mir zwar nicht leicht fällt, die mir und meiner Gesundheit aber ausgesprochen zuträglich sind (keine Süßigkeiten, kein Fernsehen, digitale Auszeiten). Mit der Zeit ist so ein ansehnliches Verzichtspaket entstanden, bei dem der ein oder andere schon mal die Stirn runzelt oder wie meine Schwester mit den Worten reagiert: Mußt Du immer gleich übertreiben? Egal wie, mir tut dieser Verzicht gut. Deshalb nehme ich die etwas anspruchsvolle Umstellung gerne in Kauf.

Passend zum Aschermittwoch heute, erschien ein Post von Schwester Teresa, in dem sie zu einer anderen Art des Verzichts einlud: 

40 Tage

Eigentlich hatte ich in meiner Timeline schon drüber gewischt, nur um dann doch wieder zurückzukommen auf den Post, denn mich ließ die Frage nicht los: Was würde sich verändern, wenn ich mich darauf einlassen würde? Als nächstes kam mir der Spruch in den Sinn: Einfach mal machen, könnte ja gut werden. Und dann die nächsten Fragen: Um was geht es hier, um mein Außen, mein Innen oder womöglich gar um beides? Was tue ich stattdessen? Nüsse, meine typische Stattdessen-Antwort beim Süßigkeitenverzicht werden hier wohl nichts nützen.

Was tue ich also statt jammern, meckern, kritisieren, etc.? Sie schlägt vor positiv zu denken. Das hätte zur Konsequenz, dass wir, statt zu jammern, zu meckern, zu kritisieren, etc. unsern Blick immer wieder auf das Positive an unserem Gegenüber, an einer Sache oder einer Situation konzentrieren müssten. Davon würde vermutlich all das, was gerade nicht gut ist, nicht wirklich verschwinden, allerdings, so weiß man aus Untersuchungen aus der positiven Psychologie steigt der eigene Zufriedenheitsgrad dadurch, dass man sich auf die positiven Aspekte fokussiert.

Ich werde es einfach mal machen, könnte ja gut werden. Und vermutlich werde ich scheitern, mindestens im Innen, wenn sich die Gedanken selbständig machen. Egal, dann beginne ich danach wieder von vorne. Denn zu verlieren habe ich nichts, ich kann nur gewinnen.