5 Tipps für erfolgreiche Bewerbungsgespräche

Hanka Schiebold

Wie finde ich die passenden MitarbeiterInnen und wie gestalte ich das Bewerbungsgespräch?

Mittlerweile hat sich der Arbeitsmarkt dramatisch verändert. Von einem Arbeitgebermarkt, in dem man sich die Besten aussuchen konnte, hin zum Arbeitnehmermarkt, wo es um das Gewinnen der Besten geht. Und dann sind da die Praxen, die scheinbar schnell und einfach eine offene Stelle besetzen können. Was genau machen die anders?

Sie überzeugen aus meiner Sicht mit dem Gesamtkonzept. Fünf wichtige Punkte, die den Bewerbungsprozess unterstützen, habe ich hier zusammengestellt.

 

1. Nichts geht ohne Vorbereitung

Der beste Fall ist natürlich, dass sich die MitarbeiterInnen initiativ in Ihrer Praxis bewerben. Dann haben Sie sich schon als Arbeitgebermarke positioniert und Ihren Ruf aufgebaut bzw. gefestigt.

Doch was machen wir, wenn wir noch nicht soweit sind? Es nie zu spät genau jetzt mit dem Aufbau zu beginnen. Dazu gehört für mich vor allem Klarheit über die Werte und die Einzigartigkeit der Praxis. Was bietet die Praxis, abseits von den reinen Zahlen wie Gehalt, Arbeitszeit etc.?

Warum arbeiten Ihre MitarbeiterInnen jetzt bei Ihnen und sollten neue MitarbeiterInnen dies unbedingt auch tun? In der Vorbereitung gehört das Team als wichtiger Infogeber unbedingt dazu!

Und wenn Sie mutig sind, haken Sie gleich etwas tiefer beim Team nach:

„Wie haben sie das Bewerbungsgespräch empfunden und womit haben wir sie überzeugt?“

„Gibt es etwas, was sich für sie nachher als Fake erwiesen hat?“

Eine weitere Orientierung kann die Vorbereitung des Bewerbungsgespräch nach der MoSCoW Technik als Leitfaden bieten. Auf diesem Weg lassen sich schnell die entscheidenden Fragen klären: Was wünscht und benötigt die Praxis und was potenzielle Mitarbeitende? Beziehen Sie aucch hier das Team mit ein, dann erfahren Sie die Anforderungen des Teams an die neue KollegIn gleich mit.

Für das eigentliche Gespräch gilt es dann sich Zeit zu nehmen, um die Konzentration auf Informationsgewinnung zu haben und achtsam für die Körpersignale des Gegenübers zu sein.

Für das Gespräch dient hier der Leitfaden MoSCoW ( Akronym für Must – Should – Could – Won´t )

mit den folgenden Fragen:

 

2. Must have

Was erwarten wir von Ihnen als potenzielle neue MitarbeiterIn?

Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten hier in der Praxis: Was brauchen Sie von uns, um gut arbeiten zu können?

Was erwarten Sie von ihrer neuen Praxis und ihren KollegInnen?

 

3. Should

Welche Tätigkeiten sollen ausgeführt werden?

Das Abstecken der potenziellen Stelle – passt der Tätigkeitsbereich auch für die Mitarbeiterin? Erwartungen und Wünsche besprechen und klare Absprachen treffen hilft, den Rahmen gleich zu Beginn festzulegen. Einfach mal schauen und erstmal die neue Mitarbeiterin anfangen lassen, passt nicht. Das ist wie bei der Lampe, die beim Umzug noch nicht angebaut wird …

 

4. Could – Die Begeisterungsfaktoren für leuchtende Augen

Dies ist vielleicht ein ungewöhnlicher Aspekt. Für mich zeigt dieser Punkt hier jedoch echtes Interesse für mein Gegenüber und ein Bewusstsein für das eigene Begeistert sein. Fragen Sie sich im Vorfeld, was Sie zum Strahlen bringt, und was begeistert Sie an Ihren Mitarbeitenden?

Ihre BewerberIn lernen Sie mit dieser Frage auch näher kennen: „Was bringt Ihre Augen zum Strahlen? Womit können wir Ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern?“ Sie werden überrascht sein, welche einfachen Dinge Sie auf diesem Wege als Begeisterungsfaktoren finden.

 

5. Won`t

Diese Frage geht ans „Eingemachte“ und deshalb empfehle ich sie zu stellen: „Was darf auf garkeinen Fall passieren – was bringt Sie auf die Palme, was mögen Sie gar nicht?“ Beide Seiten, Mitarbeitende und InhaberInnen auf der einen und potenzielle neue Mitarbeitende auf der anderen Seite, gewinnen durch die Antwort einen Einblick in die Perspektiven des jeweils anderen und müssen nicht erst den „Stresstest“ für „nogo`s“ im Alltag durchführen.

Das Motto: „Begeisterung wecken“

Vielleicht finden Sie diese Herangehensweise übertrieben. Ungewohnt ist sie in jedem Fall! Für mich ist ein Bewerbungsgespräch wie ein erstes Date – Heirat nicht ausgeschlossen!

Beim ersten Date kann ich doch nur gewinnen – mit ungewöhnlichen Fragen den Menschen näher kennenlernen, mit klaren Vorstellungen punkten und für den besonderen Eindruck mit einer ehrlichen, realistischen Darstellung der Praxis und einem lockeren Eindruck vom Team überzeugen.

Wenn Ihnen dann Mitarbeitende später noch begeistert von diesem überraschenden Zusammenfinden berichten, haben sie erste Schritte zur Arbeitgebermarke erfolgreich getan.

Probieren Sie es aus und berichten Sie mir gerne von Ihren Erfahrungen. Und wenn Sie sich noch mehr Ideen und Unterstützung für die Entwicklung eines nachhaltigen Bewerbermanagements wünschen, dann melden Sie sich gerne. Gemeinsam entwickeln wir Ihr individuelles Konzept.

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Hanka Schiebold

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